Der (Bücher-) Herbst zeigt sich von seiner schönesten Seite – vielfältig, bunt, manchmal stürmisch und kalt, und kann dafür umso wärmer bei einer heißen Tasse Tee auf dem Sofa genossen werden…

Der Herbst ist fein, auch weil es wieder einmal so viele wunderbare neue Bücher zu bestaunen gibt. Nicht dass ich bisher auch nur annähernd mit dem Lesen hinterher käme, aber die eine oder andere Neuentdeckung war bereits dabei, die mir wieder verdeutlicht, wie schön es ist, einen Buchladen zu führen und anderen Lesenden Bücher ans Herz legen zu dürfen.

Ein paar dieser Buchtipps konnte ich übrigens auch im Rahmen der von der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Börsenverein des Buchhandels organisierten Buchhandlungs Roadshow der Frankfurter Buchmesse anbringen. Verschiedene BuchhändlerInnen aus der Republik gaben dabei Einblick in ihre Arbeit während des vergangenen Jahres und stellten einige ihrer Lieblingsbücher vor. Wer da einmal reinschauen mag, kann das hier machen (THE ART OF BOOKS kommt übrigens im ersten Teil etwa ab Minute 22 zu Wort.)

In anderer Sache

Neben der Buchmesse hat es in den vergangenen Tagen und Wochen immer wieder auch ein anderes buchbezogenes Thema in die Nachrichten geschafft: Papierknappheit.
Papier wird also knapper und zudem teurer; die Herstellung von Büchern dauert zunehmend länger und Nachdrucke werden aktuell unwahrscheinlicher. Demnächst könnten daher wohl auch die Buchpreise ansteigen. Ohne jeden Alarmismus darf ich daher sagen: Verrückt! Wer hätte das noch vor ein paar Jahren gedacht…

Und als wäre das nicht sowieso schon starker Tobak, spüren wir im Laden nun auch immer deutlicher die Auswirkungen des Brexit auf englischsprachige Titel. Auch hier weisen die Preise bergauf, aber vor allem die deutlich gestiegenen Lieferzeiten machen uns aktuell Bedenken. Sehr viele Titel wurden von Großhändlern bereits wegen Importengpässen aus dem Sortiment genommen; und selbst so beliebte Bücher wie die aus der Reihe „Little People, Big Dreams“ schaffen es nicht mehr auf den europäischen Markt. Ich kann mich daher nur wiederholen: Verrückt! Wer hätte das gedacht…

Ich mag nicht klagen, aber ich möchte die Möglichkeit nutzen, euch um euer Verständnis und eure Unterstützung zu bitten, denn: Ja, es kann aktuell mal etwas länger dauern, an ein gesuchtes Buch zu kommen. Ja, mache Bücher werden wohl erst im neuen Jahr wieder lieferbar sein. Ja, vergriffene Bücher haben momentan kaum eine Chance nachgedruckt zu werden. Und ja, gerade die internationalen Titel sind größeren Preisschwankungen unterworfen.
Durch seine Lagerkapazitäten und Verhandlungsmacht mag die Lage beim größten Online-Konkurrenzen zunächst nicht ganz so prekär wirken. Und wer dies hier liest, gehört sicher auch nicht zu den Buchkäuferinnen und -käufern, die dies regelmäßig ebenda tun. Aber es wäre, wie ich finde, sehr schade, wenn die aktuelle Situation dazu beitrüge, dass gerade jene Unternehmen davon profitierten, die durch ihre Verpackungsberge ja auch einen Anteil an der Papierknappheit tragen.
Also, habt nach Möglichkeit ein wenig Geduld. Wir bemühen uns jedenfalls nach Kräften, jeder Suche gerecht zu werden und sagen schon einmal vielen herzlichen Dank!!!

Bis bald, Doris

Und quasi als p.s.: eines meiner aktuellen Lieblingsbücher

Ein manchmal grausames, vor allem aber ein einfühlsames, fabel-, ja märchenhaftes und wunderbar poetiches Debüt, dass uns einen 11-jähringen „Helden“ schenkt, der vor allem eines ist: zuversichtlich.

Junge mit schwarzem Hahn

von Stefanie vor Schulte
Verlag: Diogenes; Seitenzahl: 224 Seiten
Veröffentlicht: 25. August 2021
Bestellnummer: 978-3-257-07166-5
Preis: 22,00 €